Wann hast du mit Aikido begonnen?

  • 2020

Wieso hast du Aikido gewählt?

  • Weil das Dojo in Ostermundigen fertig war ;-). Nach über 10 Jahren Vereinssport, habe ich für mich nach einer neuen Herausforderung gesucht. Aikido bietet sowohl auf geistiger wie auf körperlicher Ebene sehr viel. Als «harmoniebedürftiger» Mensch gibt es für mich nichts Besseres als Aikido, da die Welt rundherum auf mich immer öfter etwas verrückt wirkt. Ich bin auch schon in einem gewissen Alter. Wer rastet, rostet. Aikido hilft mir etwas weniger schnell Rost anzusetzen. Meinem Rücken geht es auf jeden Fall, seit ich Aikido praktiziere, wieder sehr gut! Die Übelkeit und der Schwindel nach den ersten Rollen haben sich zum Glück langsam gelegt. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass sich im Gehirn neue Verknüpfungen gebildet haben. Zyniker könnten nun davon ausgehen, dass alles abgestorben ist.

Warum strebst du nach höheren Graden?

  • Ja, diese Frage muss ja kommen. Ich bin mir nicht sicher, ob dieses allgemeine Leistungsdenken gesund ist. Andererseits bedeutet Stillstand bekanntlich auch nichts Gutes. Es sollte ein gesundes Wachstum sein. Die höheren Grade werden von mir nicht erstrebt, sie ergeben sich. Der höhere Grad ist eine Nebenerscheinung meiner Fortschritte. Für mich ist es schön, wenn ich nach x-Versuchen mit geduldigen «Partnern» anfange zu merken, wie eine Technik funktionieren könnte. Hiermit vielen Dank, an alle Aikidokas für Ihre Geduld mit mir zu trainieren. Mein Ziel ist es, die verschiedenen Techniken wenigstens ein bisschen zu verstehen. Wenn das dann so weit ist und der Sensei mir einen höheren Grad verleiht, empfinde ich es als eine kleine Bestätigung, dass ich trotz meines langsamen Hirns kleine Fortschritte mache.

Was gefällt dir am meisten im Aikido?

  • Der Fluss, die Weichheit. Obwohl der Fluss und die Weichheit auch mal sehr stark werden können. Als Uke kann ich mitbestimmen, wie stark ich «fallen» will. Aikido ist damit nicht «geschlossen», sondern offen. Ebenfalls finde ich faszinierend, dass es im Aikido keine Angriffstechniken gibt. Wenn nicht angegriffen wird, braucht es keine Verteidigung. Die Welt wäre so eine Freundlichere. Das hilft meinem oben erwähnten «Harmoniebedürfins». Für den berühmten Fall der Fälle wäre dann aber vielleicht doch das passende, unscheinbare Werkzeug vorhanden.

Was findest du am schwierigsten im Aikido?

  • Der komplexe Bewegungsablauf und dass es so frei ist. Es müssen dauernd möglichst schnell Entscheidungen getroffen werden. Mich als «Kopfmensch» stellt das auf eine harte Probe. Wenn es dann aber geschafft ist, den Bewegungsablauf zu verinnerlichen, dann fängt der Spass erst an. Frei nach Sensei Thomas «es gibt, was es gibt», sollte der Geist frei und die Technik nicht zu voraus zurechtgelegt sein. Eigentlich müsste ich mich nur auf meinen Körper verlassen, und den Bewegungen freien Lauf lassen. Genau das macht Aikido aus. Der Fluss läuft von selbst. Aber leichter geschrieben als getan. Naja, ich arbeite dran dem Fluss möglichst freien Lauf zu lassen und habe dabei nette Unterstützung.

Wieso gibst du Trainings, anstatt nur Trainings zu geniessen?

  • Meine Tätigkeit als Trainer beschränken sich zur Zeit vor allem auf Mithelfen. Es ist eine schöne Möglichkeit das selbst erlernte weiterzugeben und zu sehen was daraus wird. Es macht Freude, die Fortschritte der Kinder mitzuerleben.

Auf was achtest du, wenn du Trainings erteilst?

  • Die Trainings müssen kindgerecht sein. Fördern und fordern aber auch Lernen, Leisten und Lachen. Kinder können sich nicht über eine längere Zeit stark konzentrieren, daher ist es wichtig das Training abwechslungsreich zu gestalten. Die Kinder kommen aber wegen Aikido ins Training und wollen dementsprechend unterrichtet werden.

Marc Kindertraining

Was findest du besonders toll, an den Aikidoschule in Ostermundigen/Zollikofen und Lyss?

  • Den Kindern wird grosser Spielraum gelassen. Es wird nicht stundenlang auf kleinen Details herumgetanzt. Dennoch herrscht eine gewisse Ordnung und Strenge, was zu einem geregelten Betrieb notwendig ist. Wenn aus dem Dojo fröhliches Lachen zu vernehmen ist, muss vieles richtig laufen.

Was ist das Wichtigste, dass ein Aikidoka berücksichtigen sollte?

  • Respekt seinem Gegenüber. Das kann der Traingspartner oder andere Menschen sein, aber auch die ganze restliche Umwelt.

Was ich sonst noch sagen will…

  • Danke Sandra und Thomas für all Eure gute Energie, die Ihr Tag für Tag und Woche für Woche investiert.

Vielen Dank dir Marc, für das grosse Engagement für die "Aikido Kinder", schön trainierst du bei uns :-)

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